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Hochschulen in Aachen stellen neues Flugtaxi vor

obs/e.SAT GmbH/e.SAT GmbH/Andreas Schmitter

Über den Verkehr hinwegfliegen, statt im Stau zu stehen. Immer mehr Hersteller präsentieren ihre Version eines Flugtaxis. Die neuste Entwicklung kommt aus Nordrhein-Westfalen.

Umweltschonend, bezahlbar und leise, all diese Attribute soll das Silent Air Taxi besitzen. Nach vier Jahren Vorbereitung, zahlreichen Patentanmeldungen, mehreren strategischen Kooperationen und der Gründung der e.SAT GmbH, einem Hersteller elektrohybrider Flugzeugen, hat eine Gruppe Aachener Professoren jetzt ein weiteres Konzept für ein Flugtaxi vorgestellt. Das Silent Air Taxi soll fünf Personen befördern können und den Zubringer- und Intercityverkehr entlasten.

Das Kleinflugzeug soll mit einem Piloten und vier Passagieren bis zu 1.000 km weit mit einer Reisegeschwindigkeit von mehr als 300 km/h fliegen. Dabei benötigt es voraussichtlich eine Start- und Landebahn von maximal 400 m Länge und kann damit 95 Prozent aller deutschen Flughäfen und -plätze anfliegen. 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland wohnen in einem Radius von 25 km zu einem Flugplatz – einen Markt für den Kleinflieger scheint es also durchaus zu geben.

Beim Start ist das Silent Air Taxi angeblich so leise, dass es schon im Abstand von 100 Metern nicht mehr zu hören ist. Den Erstflug planen die Hochschullehrer für 2022 und die Musterzulassung streben sie für 2024 an. Ihr Ziel: Das Silent Air Taxi soll so günstig werden wie ein Bahnticket Erster Klasse. „Unser Verständnis von innovativer Luftmobilität orientiert sich konsequent an den Bedürfnissen des Kunden. Das sind kürzere Reisezeiten, Pünktlichkeit und Flexibilität gegenüber den individuellen Bedürfnissen“, sagen die beiden CEOs der e.SAT GmbH Prof. Peter Jeschke (RWTH Aachen) und Prof. Frank Janser (Fachhochschule Aachen).

Bis es soweit ist, wird der Flugplatz Aachen-Merzbrück mit Hilfe der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zum Forschungsflugplatz weiterentwickelt, um das Silent Air Taxi dort zur Serienreife zu bringen und produzieren zu können.

City-Airbus in Ingolstadt vorgestellt

Das Silent Air Taxi bekommt es jedoch mit einer ganzen Menge Konkurrenten zu tun. Bereits im März dieses Jahres stellte Airbus mit dem City Airbus ein eigenes Konzept vor. Der Helikopter soll bis zu vier Personen transportieren und dabei elektrisch senkrecht starten und landen können. Ab 2025 dürfte er dem Hersteller zufolge kommerziell einsetzbar sein. Der City Airbus soll jedoch nicht so weite Strecken wie das Flugtaxi aus Aachen fliegen können. Seine Reichweite ist mit 50 Kilometern auf kurze Strecken ausgelegt.

Einen Schritt weiter ist bereits der amerikanische Konkurrent Boeing. Dessen „Passenger Air Vehicle“ legte bereits im Januar einen kurzen Start mit einer Schwebephase und Landung hin. Geplante Reichweite dieses Flugtaxis: 80 Kilometer.