Die Gewinner 2024

 

Großunternehmen


AIXTRON SE

Neuer Anlagentyp zur Fertigung von Verbindungshalbleitern für elektronische & optoelektronische Bauelemente


In modernen elektronischen Systemen werden vermehrt Verbindungshalbleiter wie Siliciumcarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) verbaut. Der Herstellungsprozess dieser Materialien, insbesondere mittels des MOCVD Verfahren, ist äußerst komplex. Die neuen AIXTRON G10 Anlagen ermöglichen nun die Großserienfertigung solch leistungsfähigen Halbleitern und sind anderen Anlagen hinsichtlich Materialqualität, Materialausbeute und Kosten überlegen. In diesen Anlagen können verschiedene Wafer mit bis zu 300mm Durchmesser gefertigt werden. Die dadurch hergestellten Halbleiter reduzieren die Energieverluste von Schaltsystemen um bis zu 40%. Zudem kann der neue Anlagentyp in Zukunftstechnologien wie erneuerbaren Energien, Elektromobilität, Solarzellen, Quantentechnologie oder 6G-Mobilfunk eingesetzt werden. Es besteht bereits jetzt große Nachfrage nach der innovativen Anlage.
 

Mittelständische Unternehmen


EcoG GmbH

Betriebssystem für Ladesäulen


Die Anzahl der Elektroautos wird in Zukunft weiter stark steigen, was eine umfangreiche Ladeinfrastruktur erfordert. Bisher liegt diese Infrastruktur jedoch erst bei 4% ihres vollen Marktpotentials. EcoG hat das Ziel, den Herstellern von Ladesäulen dabei zu helfen, ihre Säulen schneller und günstiger auf den Markt zu bringen. Der EcoG Universal Core fungiert dabei als Betriebssystem für E-Ladesäulen – vergleichbar mit Windows für PCs. Hersteller müssen somit keine eigene Software mehr entwickeln, sondern können diese fertige Lösung erwerben und sich auf ihre Hardware konzentrieren. Das Betriebssystem bietet alle Funktionen, die derzeit am Markt gefragt sind, wie zum Beispiel bidirektionales Laden, eine Plug & Charge Funktion über Ladesäulenbetreiber hinweg und Over the air-Updates zur Verbesserung der Ladesäulen. Hersteller können dadurch ihre Ladesäulen 50% schneller und 75% kostengünstiger produzieren.
 

Start-ups


DeepDrive

Antriebsstrang für E-Motoren


DeepDrive möchten Elektro-Motoren nachhaltiger und ökonomischer gestalten. Durch die Weiterentwicklung des Dual-Rotor-Antriebsprinzips setzen sie neue Standards in der elektrischen Antriebstechnik. Die innovative Bauweise der Motoren ermöglicht es, die Reichweite von Elektrofahrzeugen, um bis zu 20% zu steigern und gleichzeitig die Kosten erheblich zu senken. Diese Technologie ermöglicht zudem eine kompakte Bauweise, die Platz in der Fahrzeugmitte spart und sogar eine Integration als Radnabenantrieb direkt am Rad erlauft. Ein umfassender Patentschutz sichert den neuen Antriebsstrang ab. DeepDrive kooperiert bereits mit acht der zehn größten Automobilhersteller und hat das Ziel, den DeepDrive-Antrieb ab 2025 in Großserien zu integrieren.
 
 

Die Finalisten 2024

 

Großunternehmen


Eppendorf SE

BioBased Consumables


Weltweit fallen in Laboren große Mengen an Kunststoffabfällen an, da für Forschungszwecke viele Einwegmaterialien verwendet werden. Um den CO 2 -Fußabdruck von Forschungslaboren zu reduzieren, hat Eppendorf die BioBased Consumables entwickelt. Diese umfassen Reaktionsgefäße, Pipettenspitzen und Platten, die aus biobasierten Polymeren hergestellt werden. Die erneuerbaren Rohstoffe stammen aus Speiseölabfällen und Speiseresten und sind als nachhaltig zertifiziert (ISCC PLUS zertifiziert / ACT Environmental Impact Factor Label). Damit ist Eppendorf der erste Hersteller im Laborbereich, der Verbrauchsartikel mit Probenkontakt aus biobasiertem Material anbietet. Der Absatz steigt stetig und das Sortiment soll schrittweise erweitert werden. Dabei stehen die biobasierten Produkte denen auf Erdölbasis weder in Qualität noch in Performance nach.
 

Evonik Industries AG

AQUOPROTECT


In der Produktion von Nahrungsmitteln wie Obst und Gemüse und in Mastbetrieben wird viel Wasser benötigt. Dabei ist es entscheidend, dass die Rohrleitungen, Bewässerungsrinnen und Tröge nicht verkeimen. AQUOPROTECT von Evonik bietet eine präventive Lösung gegen Verkeimung. Das System reduziert Hygienerisiken und trägt zur Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion bei. In den Dosiereinheiten sind Sonden angebracht, die definierte Wasserparameter messen. Bei Abweichung von den Sollwerten empfiehlt das KI-System die optimale Zugabe von Desinfektionsmitteln, wie Vigorox und Asperix. Durch diese Echtzeitanpassung werden die Hygiene und Ausfallraten verbessert und Kosten reduziert. Kunden erhalten ein Komplettpaket aus Dosierausstattung und Aktivsubstanzen (Anything- as-a-Service Lösung). Langfristig ist geplant, die Technologie vor allem im Bereich Vertical Farming und der Aquakultur einzusetzen. Weitere Anwendungsbereiche sind die Trinkwasserversorgung und die Abwasserbehandlung.
 

Mittelständische Unternehmen


PSI Software SE

PSIcontrol / Greengas


Gasnetzbetreiber versorgen Haushalte und Unternehmen sicher und zuverlässig mit Erdgas. Mit dem Einzug von Wasserstoff und Biogas im Zuge der Energiewende stehen sie vor neuen Herausforderungen. Sie müssen nun verschiedene Gas-Arten konstant überwachen und steuern. PSIcontrol/Greengas bietet dafür eine KI-gestützte Leitsystemsoftware an. Diese innovative Software unterstützt die Gasnetzbetreiber mit dem einzigartigen KI-Modul Qualicision Dispatcher bei ihrer Arbeit. Dabei können sie bis zu 12 Kriterien individuell gewichtet werden und erhalten daraufhin verschiedene Optionen zur präzisen Beförderung der verschiedenen Gas-Arten. Bereits alle deutschen Fernleitungsnetzbetreiber nutzen PSIcontrol.
 

smapOne AG

No-Code-Plattform


Mit smapOne können Mitarbeiter ohne jegliche Coding-Kenntnisse Apps für ihr Unternehmen erstellen. Der Fokus liegt dabei Branchen wie Logistik, Maschinenbau, Bauwirtschaftsbranche, Facility Management und Energiewirtschaft. Die Apps zielen darauf ab, klassische Klemmbettprozesse und Routineaufgaben zu digitalisieren. Für die Erstellung genügt die Eingabe eines Freitextes und die Auflistung der benötigten Funktionen (Text-to- Smap). Unterstützt von künstlicher Intelligenz und vorgefertigten App-Bausteinen wird innerhalb von 30 Sekunden ein Prototyp erstellt. Dieser Prototyp kann mit vorgefertigten Modulen (30 Module) und verschiedenen Szenarien (10 Szenarien) optimiert werden. Innerhalb von nur 30 Minuten kann so eine voll funktionsfähige App entstehen. Durch diese Lösung werden IT-Abteilungen entlastet, und die Entwicklungskosten und Entwicklungszeit sinken. Zudem sind Schnittstellen für interne Systeme wie SAP oder Salesforce bereits integriert. Die No-Code-Plattform von smapOne zählt bereits 1200 Nutzer und plant die Expansion in weitere Branchen.
 

Start-ups


CellForm Hydrogen

Innovatives Fertigungsverfahren für Bipolarplatten


Wasserstoff wird als der Energieträger der Zukunft betrachtet, und Bipolarplatten sind Schlüsselkomponenten in der Wasserstofftechnologie. Hunderte von Ihnen sind in Brennstoffzellen und Elektrolyseanlagen verbaut und haben den größten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems sei es in Bezug auf Gewicht, Volumen oder Preis. Trotz des Potenzials der Wasserstofftechnologie werden oft Bedenken hinsichtlich Effizienz und Kosten geäußert. Hier setzt CellForm Hydrogen an. Das Startup fertigt Bipolarplatten durch einen schrittweisen Umformungsprozess mit Prägeplatten an. Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren gelingt es ihnen, Gewicht und Volumen einzusparen. Durch filigranere Kanalstrukturen und eine größere Reaktionsflächen verbessern sie die Effizienz von Brennstoffzellen und Elektrolyseanlagen. Zudem ist die Produktion schneller und kostengünstiger. Die neuartige Platten-Geometrie ist durch Patente geschützt. Der Fokus des Unternehmens liegt auf dem Mobilitätssektor und der Energiewirtschaft.
 

N1 Circular GmbH

Site Depot - das Betriebssystem der Kreislaufwirtschaft


Im Jahr 2021 fielen in Deutschland etwa 222 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle an. Viele dieser Abfälle könnten recycelt und wiederverwendet werden, doch in der Praxis scheitert dies oft an intransparenten und unübersichtlichen Materialströmen. Die Software- as-a-Service Lösung „Site Depot“ der N1 Circular GmbH möchte dies ändern. Mithilfe von KI analysiert die Software Bauprojekte, erkennt Materialströme und identifiziert Möglichkeiten zur Wiederverwertung von Materialien. Dabei erstellt sie auch eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und berechnet den ökologischen Fußabdruck. Auf diese Weise können Kosten reduziert und die CO 2 -Emissionen bei der Herstellung von Zement und Beton gesenkt werden. Site Depot liefert somit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und ermöglicht eine Kreislaufwirtschaft. Erste Kunden wurden bereits gewonnen und erste Projekte, wie der Abriss der Casella-Brücke in Frankfurt, erfolgreich gemeistert werden.