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Zum Tod von Artur Fischer: Defizite erkennen und in ein Thema einleben

Was die Welt im Innersten zusammenhält? Der Dübel. Gut 15 Millionen produzieren die Fischer-Werke jährlich und verkaufen sie weltweit. Der Fischer-Dübel ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "Hidden Champion". Seit mehr als 50 Jahren ist der kleine Handwerkshelfer schon auf dem Markt. Dabei war Artur Fischer gar nicht der erste mit der Idee. Er war einfach nur besser als die Konkurrenz.

Fischer setzte damals auf das Material Nylon, in den 1950er Jahren ein Novum. Das war zwar deutlich teurer, aber auch viel strapazierfähiger als das Material der Konkurrenz. Sein Pioniergeist zahlte sich aus. Sein Familienunternehmen hat heute mehr als 40 Tochtergesellschaften in 32 Ländern, über 4100 Beschäftigte und einen Umsatz von knapp 661 Millionen Euro pro Jahr. Fischer selbst erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Gründerpreis sowie den Europäischen Erfinderpreis für sein Lebenswerk. 

Fischers Lebenswerk umfasst weit mehr als die Erfindung des modernen Dübels. Mehr als 1000 Patente und Gebrauchsmuster laufen auf seinen Namen. Sein Erfindungsreichtum machte ihn zu einem der erfolgreichsten Erfindern der Welt. Bis ins hohe Alter beschäftigten ihn Alltagsprobleme und ihre Lösung. Defizite erkennen und in ein Thema einleben, das war sein Motto. Eine Portion Mut gehöre auch dazu. "Man muss den Mut haben, das umzusetzen, was man für richtig hält", sagte Fischer vor Jahren dem "Manager Magazin".

Mit dem Tod von Artur Fischer hat Deutschland einen seiner erfolgreichsten Erfinder verloren. Fischer hat sich in der deutschen Technikgeschichte verewigt – und in so manch einer Wand.