Quelle: Samsung Innovation Museum
Hierzulande ist der Konzern Samsung vor allem für Elektronikgeräte bekannt. Aber gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1938 – und zwar als Lebensmittelladen. In Europa weniger bekannt sind weitere Unternehmenszweige wie Lebensversicherungen, Chemie und sogar Schiffsbau. Um den 45. Geburtstag des erfolgreichsten Firmensprößlings, Samsung Electronics, angemessen zu feiern wurde jetzt das Samsung Innovation Museum in Suwon, Südkorea, eröffnet.
Auf gut 11.000 Quadratmetern zeigt das Museum die Geschichte der modernen Technik. Drei Themen führen den Besucher durch die Jahrhunderte: Das Zeitalter der Erfinder, die Industrielle Revolution und die Schöpfungen der Zukunft. Dabei lässt Samsung keinen Zweifel daran, dass vor allem die Zukunft durch die eigenen Produkte geprägt sein wird.
Ob es sich bei dem fünfstöckigen Gebäudekomplex im Herzen der Samsung Digital City um ein Museum oder doch eher einen Showroom handelt ist nicht ganz klar. Fest steht, dass das Museum durchaus eindrucksvolle Artefakte wie eine Leidener Flasche von Pieter van Musschenbroek oder Thomas Edison‘s Glühlampe beherbergt. Auch Alexander Graham Bell und Michael Faraday finden Erwähnung.
Sogar der Konkurrenz wird ein wenig Platz eingeräumt. So wird der Apple II als erster Homecomputer gewürdigt und Mitbewerber wie der deutsche Technologiekonzern Siemens oder das niederländische Unternehmen Philips werden gezeigt. Auch Motorola, Sharp, Nokia und Sony werden demnach ausgestellt. Ein iPhone, SmartTV oder Tablet der Konkurrenz sucht man aber vergeblich.
Deshalb finden sich unter Berichten über die Museumseröffnung vor allem Unkenrufe. The Verge meint zum Beispiel, dass der Konzern verzweifelt versuche innovativ zu wirken. Außerdem wirke die Geschichte der Elektronik aus Sicht des Unternehmens ein wenig verzerrt – vor dem Galaxy S2 gab es demnach keine anderen Smartphones und seit dem Apple II sei die Konkurrenz aus Cupertino nicht mehr innovativ gewesen. Und MacTechNews spottet, der Konzern habe den 50. Geburtstag offenbar nicht abwarten können.
Während die Kommentatoren, gelinde gesagt, unbeeindruckt sind, feiert sich das Unternehmen im neuen Museum selbst. Es zeige „Samsung’s Engagement für Innovationen und zum Bau einer besseren Zukunft“. Ob eine „bessere Zukunft“ in Samsungs Smart-Home-Anwendungen zu finden ist, sei dahingestellt. Hier in Deutschland macht dem Platzhirsch derzeit jedenfalls niemand etwas vor. Gut 30 Prozent Anteil am Smartphone-Markt sind fest in der Hand der Südkoreaner.
Wer sich selbst ein Bild von der Ausstellung machen möchte, dem sei eine Reise nach Südkorea empfohlen. Eine zeit- und geldsparende Alternative sind die Bildergalerien von The Verge und Samsung.