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Weltwirtschaftsforum: Europäische Agenda für Gründungsförderung

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat zusammen mit der Managementberatung A.T. Kearney eine Studie mit dem Titel „Fostering Innovation-Driven Entrepreneurship in Europe“ vorgestellt. Die Studie wird ergänzt durch eine Agenda, die vor allem Mehrfachgründer motivieren soll, gemeinsam mit neuen Partnern Geschäftsideen zu entwickeln und innovationsgetriebene Firmen zu gründen.

In Europa ist die Unterstützung innovativer, junger Unternehmen über die Grenzen der Mitgliedsländer hinweg eine große Herausforderung. Ein möglicher Ansatz, so die Autoren der Studie, ist eine verstärkte Kooperation zwischen jungen Unternehmern und großen Konzernen. Jedoch gaben nahezu 40 Prozent der Befragten an, dass die Bedingungen für solche Kooperationen in ihrem Land ungünstig seien.

„Sowohl Konzerne als auch kleine Unternehmen würden von einer verbesserten und offeneren Zusammenarbeit profitieren. Junge, kleine Unternehmen sind flexibel, dynamisch und haben innovative Ideen, während große Konzerne über einen guten Marktzugang und umfassende Ressourcen verfügen. Das klingt nach einer Kooperation von David und Goliath – und genau das ist das Ziel“, sagt Kai Engel, Leiter des Kompetenzteams Innovationsmanagement bei A.T. Kearney Deutschland.

Nachholbedarf bei der Gründungsförderung

Dennoch gaben nur 30 Prozent der befragten jungen Unternehmer an, dass sie schon einmal mit einem größeren Unternehmen zusammengearbeitet haben. Fast 40 Prozent der Befragten kritisierten die Intransparenz und mangelnde Wahrnehmung bei Großunternehmen. Um dieses Defizit zu beheben, stellen die Studienpartner eine europäische Agenda zur Gründungsförderung vor.

Ziel ist es, Unternehmensgründern in ganz Europa Anreize für eine intensivere Kooperation untereinander zu geben – trotz unterschiedlicher Bedingungen in den einzelnen Ländern. „In einer zunehmend dynamischen Wirtschaft sind Kooperationen häufig der entscheidende Erfolgsfaktor. Um Förderinitiativen zu optimieren, müssen wir uns darum bemühen, die Kosten für Kooperationen – insbesondere mit großen Konzernen – zu reduzieren“, erklärt Engel.

Die dafür erforderlichen Maßnahmen wurden unter den Begriffen Focus, Connect und Partner zusammengefasst.

Focus: Stakeholder brauchen explizite Kriterien, um effiziente, unternehmerische Initiativen zu identifizieren und entsprechende Investitionsentscheidungen zu treffen

Connect: Erfassung sämtlicher Aktivitäten und Etablierung eines europäischen Netzwerks, in dem öffentliche und private Initiativen zusammengefasst werden, um die Unterstützung der Unternehmen zu verbessern (wünschten sich 89 Prozent der Befragten)

Partner: Stakeholder benötigen Unterstützung für die branchen- und länderübergreifende Zusammenarbeit, damit unternehmerische Initiativen die erforderliche Dimension und Wirkung erreichen (Befürworten 80 Prozent der Befragten)

Die europäischen Mitgliedsstaaten sollten sich zudem um bessere Rahmenbedingungen für junge Unternehmen bemühen. Dazu gehören zum Beispiel ein vereinfachter Zugang zu Finanzmitteln sowie Hilfe bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. „Junge Unternehmen, aber auch Konzerne und die Politik müssen dem Lebenszyklus von Unternehmungen mehr Beachtung schenken“, fügt Engel hinzu.