Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung / Quelle: Andreas Hiekel, CC by SA 4.0, Wikimedia Commons
Für die Bundesregierung ist die Materialforschung eine der entscheidenden Schlüsseltechnologien, wenn es um die künftige Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit Deutschlands geht.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) investiert deshalb innerhalb der nächsten 10 Jahre rund 100 Millionen Euro pro Jahr in die Werkstofftechnologien.
Neue Materialien seien die treibende Kraft für vielfältige Innovationen in Industrie und Gesellschaft, so Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei der Vorstellung des Programms. Neue Materialien leisten einen wesentlichen Beitrag zur Kostensenkung in der Produktion.
Materialkosten von fast 50 Prozent
Immerhin: der Materialkostenanteil an den Produktionskosten in der verarbeitenden Industrie liege bei fast 50 Prozent. Einsparungen durch einen effizienten Einsatz von Rohstoffen sollen daher einen erheblichen Wettbewerbsvorteil mit sich bringen.
Ziele des Programms sind:
die Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit durch werkstoffbasierte Produkt- und Verfahrensinnovationen,
die Berücksichtigung des gesellschaftlichen Bedarfs an Werkstoffentwicklungen,
die Schaffung von Anreizen für mehr Forschung in den Unternehmen,
der Ausbau einer umfassenden industriellen und institutionellen Material- und Fertigungskompetenz sowie
die Qualifizierung von wissenschaftlichem Nachwuchs.
„Die Förderkonzepte adressieren sowohl spezifisch auf Anwendungsfelder ausgerichtete Werkstoffentwicklungen, als auch Werkstoffplattformen. Ebenso findet die Fertigungstechnik bei der Herstellung und Verarbeitung innovativer Werkstoffe Berücksichtigung“, so Wanka.
Kleine und mittlere Unternehmen im Fokus
Das Förderprogramm deckt laut Bundesforschungsministerium die gesamte Wertschöpfungskette ab: von der Herstellung der Grundstoffe über die Verarbeitung der Werkstoffe bis zur Anwendung in Bauteilen und Systemen.
Das BMBF strebt mit dem Programm eine „interdisziplinäre Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere unter Einbindung kleiner und mittlerer Unternehmen, an“.
Die Ergebnisse der geförderten Projekte sollen direkt für konkrete Produkte und Verfahren verwertet werden können. Das neue Programm „Vom Material zur Innovation“ wird das bisherige Rahmenprogramm „Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaft – WING“ ablösen.
Details zum neuen Programm werden Ende April 2015 auf der Konferenz „i-WING-2015“ vorgestellt. Der Projektträger Jülich (PtJ) setzt die Programme im Auftrag des BMBF fachlich wie administrativ um.