Smart Home Schema / Quelle: VDE
Wenn in Zukunft Ampelsysteme, Verkehrswege und Autos miteinander kommunizieren ist das eine Sache. Eine andere Sache aber ist die Vorstellung, dass der Kühlschrank eigenständig die Milch bestellt oder die Zahnbürste sich wegen mangelndem Einsatz beschwert. So jedenfalls liest sich das Ergebnis einer aktuellen Verbraucherstudie des Verbands der Elektrotechnik (VDE).
Während effizientere Energieversorgung (68%), Schutzsysteme gegen Brände, Unfälle und Kriminalität (60%) und vernetzte Verkehrssysteme sowie Elektromobilität (50%) auf städtischer Ebene für eine Mehrheit der Bundesbürger wünscheswert sind, ist ein Smart-Home-System für viele nicht erstrebenswert.
"Und was, wenn der Kühlschrank zuschaut?"
Vernetzte Kühlschränke, Waschmaschinen und Kaffeeautomaten kommen für 62 Prozent der Teilnehmer nicht in Frage. Skepsis herrscht hier vor allem beim Thema Datensicherheit.
„Hier besteht dringender Aufklärungsbedarf. Die Industrie muss den Verbrauchern den tatsächlichen Mehrwert durch das Smart Home sowie die Maßnahmen zur Datensicherheit aufzeigen“, erklärt Hans Heinz Zimmer, Vorstandsvorsitzender des VDE.
Energiesparen steht im Vordergrund
Immerhin: Keine Probleme haben die Befragten bei der Vernetzung von Photovoltaik-Anlagen, Energiespeichern und Heizung durch intelligente Steuerungstechnik. Überhaupt verbinden die meisten den Begriff Smart City mit Umwelt- und Energieaspekten, gefolgt von intelligenter Stadtplanung und vernetzten, lebenswerten Städten im Allgemeinen.
Über 70 Prozent der Befragten finden es gut, dass in einer intelligenten Stadt Infrastrukturen, Technologien, Produkte, Dienstleistungen und Prozesse durch Informations- und Kommunikationstechnologien effizienter und nachhaltiger gestaltet werden.
Herausforderung: Datenschutz
Die höchsten Hindernisse auf dem Weg zur intelligenten Stadt sind laut der Studie die Kosten (68%) und die IT- bzw. Datensicherheit (62%). Dass mangelnde Technikakzeptanz und die Komplexität der Technik die Realisierung von Smart Cities behindern könnten, glauben weniger als die Hälfte der Befragten.