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Studie: Berliner Gründer besetzen Innovationsbranchen

Quelle: Harald Hoyer / Flickr

Die Investitionsbank Berlin (IBB) hat ermittelt, dass jede dritte Berliner Gründung in einem Zukunftsfeld erfolgt. Als Zukunftsfelder hat der Berliner Senat gemeinsam mit dem Brandenburger Kabinett jene Bereiche definiert, in denen technologische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Wachstumschancen vermutet werden.

Von der Gesundheitsbranche über Energietechnik und Mobilität bis hin zu den Informations- und Kommunikationstechnologien und dem Bereich Optik reicht das Feld der Zukunftsbranchen. Und genau dort zeigt die gemeinsame Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB) nun erste Erfolge.

Von den 8.900 im Jahr 2012 gegründeten Betrieben, starteten allein 2600 in einem der fünf Zukunftsfelder. Das betrifft vor allem die besonders innovativen Kernbereiche der jeweiligen Zukunftsbranchen. Weitere 17.000 Firmen sollen nach Angaben der IBB bis 2020 hinzukommen. Davon wiederum gut 9.000 in den besonders innovativen Kernbereichen der Zukunftsbranchen.

Berlin hat einen Standortvorteil

Auch als Wirtschaftsfaktor machen sich demnach die Innovationsbranchen bemerkbar. Der Umsatz pro Beschäftigtem liegt um 45 Prozent höher als im deutschen Durchschnitt. Mit 79 Gründungen je 10.000 Beschäftigte weist Berlin zudem eine enorme Gründungsintensität in den innovativen und kreativen Kernbereichen auf. Damit setzt sich die Hauptstadt auch gegen München (52), Frankfurt (38), Hamburg (35) und Köln (32) durch. Der deutsche Durchschnitt liegt hier bei 49 Gründungen.

Darüber hinaus konnte nur Berlin einen Netto-Zuwachs an Gründungen verzeichnen. In den anderen Vergleichsstädten sanken die Gründungszahlen gegenüber den Vorjahren. Die Volkswirte der IBB-Studie machen dafür in erster Linie regionale Standortfaktoren und nicht Branchenfaktoren verantwortlich. In den Zukunftsbranchen sei der Standorteffekt sogar noch stärker als in der gesamtwirtschaftlichen Perspektive.

Risiko "Kita-Stadt"

„Gründungen führen Innovation in die Wirtschaft ein und sind somit eine künftige Keimzelle für Wachstum“, heißt es in der Studie der Investitionsbank. Und weiter: „Die positive Entwicklung der vergangenen Jahre, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Hauptstadt noch einen weiten Weg vor sich hat, bis sie an die Wirtschaftskraft anderer Metropolen anschließen kann.“

Die Autoren der Studie sehen also auch Gefahren für die innovativen und kreativen Berliner Gründer. Es fehle beispielsweise an Wagniskapital. Als ein weiteres Risiko sieht die Studie das Phänomen der „Kita-Stadt“. Firmen würden demnach das gründungsfördernde Klima der Hauptstadt nur in den Anfangsjahren wahrnehmen und dann an günstigere Standorte wechseln.

Die Berliner Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer kündigt in einem Vorwort an, sich eben für diese Attraktivität einsetzen zu wollen. Ein Vorschlag der Senatorin: Den Investitionszuschuss für Wagniskapital, mit dem private Investoren 20 Prozent ihrer Investitionen erstattet bekommen, von der Ertragssteuer auszunehmen und damit die Rahmenbedingungen für Wagniskapital zu verbessern.

Zukunftsprojekte und innovative Gründer gibt es also genug in Berlin. Was fehlt sind das nötige Startkapital und Start-ups, die auch Umsätze generieren.

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