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Siemens gründet Start-up-Inkubator „Innovations AG“

Siemens-Standort München St. Martinstr. / Quelle: Wikimedia / Rufus46 / CC BY SA 3.0

Dass große Konzerne die Nähe kleiner Start-ups suchen ist keine Seltenheit mehr. Beim Autobauer Daimler nennt sich das Projekt "Start-up Garage", bei der Telekom heißt es "T-Labs", bei der Deutschen Bank "Innovation Lab" – nun schließt sich Siemens dem Trend an. Unter dem Arbeitstitel "Innovations AG" soll eine Firma in der Firma entstehen, so berichtet das Nachrichtenmagazin der Spiegel.

Als Risikokapitalgeber für junge Unternehmen hofft der Konzern im Gegenzug auf frischen Wind und neue Ideen. Haben die Unternehmer mit ihrer Idee Erfolg, stellt Siemens ein Gehalt sowie die Beteiligung an einer Venture-Capital-Gesellschaft in Aussicht. Das Angebot richtet sich auch an schlaue Köpfe aus dem eigenen Unternehmen. Siemens-Mitarbeitern soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre Ideen auszuprobieren und bei Bedarf auch an den Ex-Arbeitgeber zu verkaufen.

Ein eigens eingerichteter Beirat soll Know-How liefern und feindliche Übernahmen verhindern. Der Beirat soll als eine Art Frühwarnsystem für "technologische Systembrüche" dienen, schreibt der Spiegel. Wie das funktioniert erläutert Siemens jedoch nicht. Die Besetzung ist jedenfalls vielversprechend. Hochkarätige Fachleute wie der Physiknobelpreisträger und ehemalige US-Energieminister Steven Chu oder der Ex-Chef des indischen Softwarekonzerns Infosys, Kris Gopalakrishnan stehen auf der Liste.

Siemens reagiert so auf den raschen technologischen Wandel. Siemens-Chef Joe Kaeser, der den Umbau des Konzerns verantwortet, fürchtet andernfalls feindliche Übernahmen: "Wenn unsere Performance nicht stimmt", sagte Kaeser dem SPIEGEL, "werden sie irgendwann kommen, da bin ich mir ganz sicher."

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