Quelle: SmartLaw
Maßgeschneiderte Rechtsdokumente in wenigen Minuten online erstellen – das klingt vielversprechend. Denn was sich so an Musterverträgen und 0815-Formularen im World Wide Web findet, hat oft ein Haken. Ob unschönes Layout oder gravierende Rechtsunsicherheit, in einem Vertragsdokument aus dem Internet lauern Risiken. Der persönliche Zuschnitt fehlt ohnehin. Wer ganz sicher sein will, musste bisher auf eine teure Anwaltsberatung zurückgreifen.
In die Lücke zwischen standardisiertem Mustervertrag und persönlicher Beratung stößt nun das 2012 gegründete Startup SmartLaw aus Berlin. In den drei Bereichen Arbeitswelt, Immobilienwelt und Privatwelt hilft ein Frage-und-Antwort-Dialog dem Kunden bei der Erstellung des gewünschten Dokuments. In einem Interview erklärt Mitgründer und Geschäftsführer Dr. Daniel Biene der Redaktion von t3n die Vorteile des Angebots.
"Unsere Angebote sind für alle, die rechtssichere, auf sie zugeschnittene Verträge brauchen, aber das Geld für den Gang zum Anwalt nicht ausgeben können oder wollen", sagt Biene im Interview. Die Zielgruppe sieht der Jurist und Managing Director vor allem bei Privatanwendern und mittelständischen Unternehmen.
Anwendungen sieht Daniel Biene zum Beispiel für die Erstellung von Webdesignerverträgen, befristeten Angestelltenverhältnissen, Geschäftsführerdienstverträgen aber auch Patientenverfügungen, Mietverträge und Testamente sind denkbar. Die technische Lösung hat natürlich auch ihre Grenzen. Einzelne individuelle Komponenten können zwar berücksichtigt werden, doch ab einem gewissen Level, sei Expertenwissen unabdingbar.
Was die Verträge aus dem Anwaltsautomaten tatsächlich taugen, darüber herrscht noch Uneinigkeit. Kritiker sehen Nachholbedarf im Fragen-Katalog des Startups; auch das Versprechen eines "maßgeschneiderten" Dokuments sei teils übertrieben. Dennoch wird das Preisniveau als angemessen empfunden.