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Mission Blue Dot: Im All die Zukunft gestalten

Heute um 21:57 Uhr mitteleuropäischer Zeit startet der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan an Bord einer Sojus-Trägerrakete ins All. Nach nur sechs Stunden Flugzeit ist Gerst am Ziel: Die internationale Raumstation ISS, die die Erde in einer Höhe von 400 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von 28.800 Kilometern pro Stunde umkreist. Er wird der dritte Deutsche Astronaut an Bord der Forschungsstation sein.

Insgesamt ist Gerst dann der elfte deutsche Astronaut im All. Der Geophysiker hat einen strengen wissenschaftlichen Stundenplan einzuhalten. Während seiner 166 Tage an Bord der ISS wird der 38-jährige Raumfahrer aus Künzelsau in mehr als 100 verschiedene Experimente der ISS-Partner involviert sein. Von den rund 40 ESA-Experimenten aus dem ELIPS-Programm finden 25 unter Führung deutscher Projektwissenschaftler oder mit deutscher Industriebeteiligung statt.

Astronauten sind Wissenschafts-Allrounder

Alexander Gerst studierte Geowissenschaften und promovierte zur Eruptionsdynamik eines antarktischen Vulkans. Doch auf der ISS sind die beteiligten Astronauten eher Wissenschafts-Allrounder. Die Experimente kommen aus den Bereichen Materialphysik, Humanphysiologie, Strahlenbiologie, Sonnenforschung, Biologie und Biotechnologie, Fluidphysik, Astrophysik und Technologiedemonstrationen.

Unter dem  Motto "Shaping the Future – Zukunft gestalten" stehen die Experimente, die Alexander Gerst auf der ISS durchführen wird. Sie dienen dazu, das Leben auf der Erde zu verbessern, neue Technologien zu erproben und somit für wichtige Innovationen auf der Erde sorgen. Mehr als vier Jahre hat sich der ESA-Astronaut Alexander Gerst auf die Mission „The Blue Dot“ vorbereitet, zu der er gemeinsam mit seinen Kollegen Reid Wiseman aus den USA und Maxim Surjaew aus Russland startet.

„Deutschland ist eine Hochtechnologienation, die davon lebt ständig neue Innovationen zu entwickeln. Ich freue mich, im europäischen Forschungsmodul meinen Teil dazu beitragen zu können. Von den über 160 Experimenten an Bord sind 40 mit direkter deutscher Beteiligung. Wir entwickeln unter anderem neue Halbleiter, züchten Proteinkristalle oder verbessern das Verständnis von Krankheiten wie Osteoporose und Arteriosklerose“, erklärt Alexander Gerst den Stellenwert der Mission für den Standort Deutschland innerhalb der europäischen Raumfahrt.

Außeneinsatz für Alexander Gerst

Ein Herzstück der Mission ist die Installation eines elektromagnetischen Schmelzofens, der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)entwickelt wurde. Mithilfe dieses Schmelzofens können metallische Legierungsproben mittels elektromagnetischer Felder berührungslos geschmolzen werden. Die Ergebnisse dieser Tests dienen unter anderem der metallurgischen Industrie in Deutschland.

Ein Highlight für den deutschen Astronaut ist sicherlich ein geplanter Außenbordeinsatz. eine sogenannte Extravehicular Activity (EVA). „Voraussichtlich im August wird er für sechs Stunden die ISS verlassen, um Außenanlagen der Station zu warten und wissenschaftliche Experimente zu installieren. Im Weltraum wird sein Raumanzug durch Wasser gekühlt, Flüssigkeit kann der Astronaut dann nur durch ein Strohhalmsystem zu sich nehmen, das mit einem Wasserreservoir verbunden ist; Helmlampen spenden Licht, wenn sich die ISS im Schatten der Erde befindet. Ein EVA ist so anstrengend, dass sich die Astronauten erst eine Woche später wieder vollständig davon erholt haben“, schreibt das DLR auf seiner Homepage.

Ariane Derks, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ sagt: „Deutschland ist weltweit als das Land der Ideen bekannt. Wir sind sehr froh, dass Alexander Gerst Deutschlands Innovationsreichtum nun auch im Weltall sichtbar macht. Die internationale Mission ist vorbildlich für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Innovationen. Wir wünschen der gesamten Crew faszinierende Blicke auf die Erde und das nötige Glück bei den Experimenten.“

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