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Lufthansa: 500 Millionen Euro für innovative Startups

Lufthansa Airbus / Quelle: felixtriller, CC by 2.0, Flickr

Die Lufthansa befindet sich derzeit im Sinkflug. Im Juni gab das Unternehmen überraschend eine Gewinnwarnung aus. Noch einen Monat zuvor hatte Christoph Franz, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Konzerns, eine Gewinnprognose ausgegeben. Nachfolger Carsten Spohr musste um fast eine Milliarde Euro nach unten korrigieren. Um im Bild zu bleiben: Ein neuer Pilot im Cockpit aber die Maschine trudelt unheilvoll.

Um wieder Wind unter die Flügel zu kriegen, geht das Unternehmen jetzt in die Offensive. 500 Millionen Euro will die Lufthansa in die Hand nehmen, um „näher an die Welt der Startups und an die digitale Technologieszene zu rücken“, so Unternehmenssprecherin Claudia Lange. Das Geld soll für den Aufbau eines Innovation Hub in Berlin und einen Innovationsfonds genutzt werden. So sollen interne und externe Ideen mit höherer Geschwindigkeit auf den Weg gebracht werden.

Ideen für die Zukunft kann die Lufthansa gut gebrauchen. Easyjet, Ryanair, Etihad, Emirates – sie alle drängen mit Macht auf den Markt. Zwischen Billigfliegern und den Airlines der Öl-Scheichs eingekeilt, will sich die Lufthansa mit einem Qualitätsversprechen positionieren. Das zeigt sich auch strategisch, denn in Zukunft werden die Themen Qualität und Innovation direkt vom Vorstandsvorsitzenden verantwortet.

Deutsche Konzerne auf Startup-Jagd

Zusammen mit Partnern sollen neue Produkte und Services entwickelt werden, um so wieder Maßstabe in der Branche zu setzen. Innovative Gründer sollen von den gut 300.000 Passagieren pro Tag profitieren. Für ein junges Startup sicher eine verlockende Zielgruppe. Andere große Firmen in Deutschland setzen schon länger auf die Ideen der Gründerszene. Commerzbank, Axel-Springer, EnBW, Daimler, Siemens, Bosch, SAP – sie alle sind auf Startup-Jagd. Somit ist es nur konsequent, wenn die Lufthansa hier nachbessert.

Wie die Qualitäts- und Innovationsoffensive mit dem Ausbau der Dachmarke „Wings“ zusammenpasst ist allerdings unklar. Unter diesem Label bespielt die Lufthansa ihr Billigsegment. So soll zum Beispiel die Tochter Eurowings in Zukunft von Basel aus europäische Ziele bedienen. Auch eine neue Billigvariante für Interkontinentalflüge ist geplant. Als Partner komme Turkish Airlines in Frage, sagte Vorstandsvorsitzender Spohr Anfang Juli. Aus Istanbul kam jedoch sogleich ein Dementi. Von „fortgeschrittenen Gesprächen“ könne keine Rede sein.

Carsten Spohr bleibt aber zuversichtlich: „Wir wollen nicht zu den Getriebenen, sondern zu den Treibern der Veränderungen in der Luftfahrtbranche gehören. Das erfordert mutige Schritte nach vorne – der Markt erlaubt keine Halbherzigkeit. Der Lufthansa Konzern hat in der Vergangenheit schon oft die Maßstäbe der Branche gesetzt. Ich sehe keinen Grund, warum uns das nicht auch in Zukunft gelingen sollte.“

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