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Künstliche Intelligenz könnte Wachstum antreiben

Eine neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die deutsche Wirtschaft dank KI um 1,3 Prozentpunkte schneller wachsen könnten. Andere Länder profitieren sogar noch mehr.

Das US-Verteidigungsministerium macht es, chinesische Internetgiganten machen es und deutsche Konzerne sowieso: Sie alle investieren in Künstliche Intelligenz. Die klugen Maschinen, so der Traum, können in Zukunft Autos zusammenschrauben, operieren, im Krieg wie Menschen denken – und im besten Fall auch noch die Weltwirtschaft ankurbeln.

Die großen Firmen von Microsoft bis Apple arbeiten ebenso wie ihre chinesischen Pendants von Alibaba bis Tencent – und selbst die Militärs dieser Welt wollen mit Hilfe der klugen Maschinen besser werden. Das US-Verteidigungsministerium hat Anfang September gar verkündet, rund zwei Milliarden Dollar in die Erforschung der Künstlichen Intelligenz zu stecken. Das Geld will das Pentagon insbesondere dafür einsetzen, Maschinen auf veränderte Situationen vorzubereiten, heißt, sie sollen aus dem Kontext schließen können, was zu tun ist.

Noch mehr als im militärischen Bereich könnte die Künstliche Intelligenz die zivile Wirtschaft verändern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von McKinsey. Darin heißt es, dass KI gigantische volkswirtschaftliche Auswirkungen haben wird.

Die Experten des McKinsey Global Institute, ein Think Tank mit Sitz in den USA, vergleichen den Trend gar mit der Einführung der Dampfmaschine. Wenn das eintritt, was die Wissenschaftler errechnet haben, könnte Künstliche Intelligenz das globale Bruttoinlandsprodukt um 1,2 Prozentpunkte pro Jahr (Dampfmaschine 0,6) anheben – und das bis hinein ins Jahr 2030. In der Summe wären das etwa 13 Billionen Dollar. Unter Künstlicher Intelligenz versteht McKinsey virtuelle Assistenten, Prozessautomatisierung durch Roboter, automatische Bilderkennung und fortgeschrittenes maschinelles Lernen.

Was also bedeutet das für die Bundesrepublik? Die Forscher glauben gar, dass in Deutschland das BIP nicht nur um 1,2, sondern um 1,3 Prozentpunkte wachsen könnte. Insbesondere in der deutschen Industrie könnten die klugen Maschinen einiges verbessern. „Deutschland verfügt über genügend Kapazitäten, um Innovation in großem Maßstab realisieren und die Vermarktung von KI-Lösungen beschleunigen zu können“, sagt McKinsey-Experte Peter Breuer.

Das bedeute allerdings nicht, dass Deutschland auch führend in der Entwicklung werde. Dort sehen die Studien-Autoren ganz klar die USA und China und dann – mit etwas Abstand – Deutschland, Frankreich, Südkorea und auch Kanada.