Quelle: Innovation Convention 2014
Es spricht für den Stellenwert von Innovationspolitik in der EU, wenn der Kommissionspräsident José Manuel Barroso einen dafür einberufenen Konvent eröffnet. Das klingt erstmal nach Chefsache. Barroso machte bei der Eröffnungsrede jedoch gleich deutlich, dass Innovation in der EU nicht durch eine Person allein angetrieben werden kann.
„Innovation ist nicht einfach nur ein Ressort für einen EU-Kommissar oder Generaldirektor, sondern es muss das Hauptanliegen der Politik sein“, sagte Barroso in Brüssel. Innovation, Erfindergeist und Unternehmertum über alle Landesgrenzen hinweg zu fördern ist keine leichte Aufgabe. José Manuel Barroso sprach von einer Fragmentierung – einem Flickenteppich – zum Beispiel in der Computerbranche.
„Ein Startup in den USA erschließt sich mit einer neuen Idee sofort das ganze Land als Markt. Die Absurdität in Europa besteht darin, dass wir immer noch 28 Märkte haben. Wie sollen wir da international konkurrenzfähig werden?“, ergänzte EU-Kommissionspräsident Barroso. Gute Ideen kennen nun mal keine Grenzen. Der europäische Innovationskonvent bringt Forscher, Gründer und Innovatoren aus allen 28 EU-Ländern zusammen.
Neben Debatten und Workshops zum Thema Innovation in Europa, wurden auf der Veranstaltung auch diverse Preise verliehen. Die deutsche Humangenetikerin Saskia Biskup wurde als Women Innovator 2014 ausgezeichnet. Biskup freute sich über 100.000 Euro Preisgeld. Das Biopharma-Unternehmen CureVac GmbH aus Tübingen räumte sogar zwei Millionen Euro für ihre Impfstofftechnologie ab.
CureVac überzeugte die Jury mit einer innovativen Technologie, bei der während dem Transport und der Lagerung von Impfstoffen keine Kühlkette mehr nötig ist. Das könnte insbesondere bei der Auslieferung ganze neue Möglichkeiten bieten. Denkbar ist der Einsatz in tropischen Breitengraden und Entwicklungsregionen. Dort verursacht die bisher notwendige Kühlung der Impfstoffe enorme Kosten und einen hohen logistischen Aufwand.
Hier sehen Sie Szenen vom ersten und zweiten Tag: