In Industrieländern hängt der wirtschaftliche Erfolg maßgeblich mit der Innovationsfähigkeit des Landes zusammen. Volkswirtschaftliche Studien sprechen von bis zu 80% innovationsgetriebener Wirtschaftskraft. Für Europa gilt: Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bewegen sich durchschnittlich im Bereich von 2 Prozent des europäischen BIP. Um international konkurrenzfähig zu bleiben ist das jedoch zu wenig.
Daher stellt die EU mit den gemeinsamen europäischen Strukturfonds enorme Finanzmittel zur Verfügung. Im vergangenen Förderzeitraum von 2007 bis 2013 waren das insgesamt 864 Milliarden. Auf Deutschland entfielen davon 26,3 Milliarden Euro. Die 16 Bundesländer und die Region Lüneburg investierten wiederum mehr als 7,3 Milliarden Euro in Forschung und Innovation.
Die neuen Bundesländer und die Region Lüneburg erhalten im bundesweiten Verlgeich einen deutlich höheren Anteil der Strukturmittel. So sollen auch innerhalb der nationalen Grenzen besonders die strukturschwachen Regionen gefördert werden. (siehe Übersicht)
Wofür wird das Geld ausgegeben?
Europaweit sind nach Angaben der EU etwa ein Viertel der Mittel in den Bereich Forschung und Entwicklung geflossen. Konkret wurden innovative Akteure wie kleine und mittelständische Unternehmen oder Forschungszentren gefördert, die direkt mit der Entwicklung innovativer Lösung befasst sind. Von Universitäten über Buchhandlungen bis hin zu städtischen Projekten erstreckt sich das Feld der Zuwendungsempfänger. Diese Übersicht zeigt beispielhaft die Projekte in NRW.
Laut Bundeswirtschaftsministerium wurden in Deutschland bis Ende 2012 mehr als 130.000 Arbeitsplätze geschaffen, 6.500 Startups gefördert und knapp 6.000 Projekte im Bereich erneuerbarer Energien durch die zur Verfügung stehenden Strukturmittel unterstützt. Einen beachtlichen Anteil daran trägt die Förderung innovativer Akteure und Projekte.
Im kommenden Förderzeitraum 2014 bis 2020 gelten Forschung und Innovation erneut als Schwerpunktbereiche. Mindestens 70 Milliarden Euro werden allein durch das neue Programm Horizont 2020 zur Verfügung stehen. Ein zusätzlicher Fokus soll auf städtischer Entwicklung und der Stärkung von kleinen und mittelständischen Unternehmen liegen.
Obwohl immer mehr Projekte von den Strukturmitteln der Europäischen Union profitieren, sind die Programme in der Bevölkerung weitgehend unbekannt. Gut zwei Drittel der Menschen in Europa und sogar drei Viertel der Deutschen haben von den Programmen laut einer Umfrage noch nie gehört.
Einen Eindruck von der Innovationsleistung der einzelnen europäischen Länder erhalten Sie auch auf der Homepage der Initiative Innovation Union, die von der EU-Kommission verantwortet wird.