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Innovationsfähigkeit im Ländervergleich

Quelle: EU-Kommission

Bei den olympischen Winterspielen in Sotschi hat es nur für Rang 6 der Nationenwertung gereicht – Sieger im Medaillenspiegel wurden die russischen Gastgeber. Beim Bobfahren, den Biathleten und dem Eiskunstlauf herrscht nach Sotschi nüchterne Enttäuschung. Da ist es doch schön zu lesen, dass es Deutschland mit seiner Innovationskraft gleich zweimal auf das Siegertreppchen schafft!

Laut dem aktuellen Innovationsranking der EU-Kommission liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf Platz 3. Bei der jüngsten Erhebung der Strategieberatung Booz & Company ist Deutschland sogar Europameister!  Während bei Booz & Company vor allem die Automobilindustrie punktet sieht die EU-Kommission die Stärken Deutschlands bei internationalen Veröffentlichungen im Wissenschaftsbereich und der gestiegenen Zahl an Uni-Absolventen mit Doktortitel.

Dabei sind natürlich auch, um im Bild zu bleiben, die Spielregeln entscheidend. Die Strategieberatung Booz & Company hat sich in erster Linie die Investitionen in Forschung und Entwicklung angesehen und diese zum Innovationsindikator erhoben. Besonders spannend dabei: Die Wachstumsrate des Innovationsbudget im Vergleich zum Vorjahr liegt international bei 5,8 Prozent. In Europa wächst das Budget krisenbedingt sogar nur um 4,5 Prozent, während Deutschland mit 11,9 Prozent kräftig zulegt.

Im Ranking der EU-Kommission spielt Deutschland mit dem dritten Platz in der ersten Liga der „Innovationsführer“. Nur die skandinavischen Länder Schweden (Platz 1), Dänemark (Platz 2) und Finnland (Platz 4) konkurrieren mit Deutschland auf diesem Niveau. Entscheidende Kriterien bei dem EU-Ranking: Grundlagen, Tätigkeiten der Unternehmen und Erträge.

Dahinter verbergen sich Berechnungen zu Humanressourcen, Forschungssystem, Finanzierung und Förderung aber auch Unternehmensinvestitionen, unternehmerische Initiative und intellektuelles Kapital. Des Weiteren schaut die Jury auf die stärksten Innovatoren und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Land. Eine Gliederung nach Regionen macht die Innovationskraft innerhalb der Landesgrenzen deutlich.

Deutschlands kluge Köpfe sind im Ländervergleich also immer noch an der Spitze und bescheren dem Land Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit. Ehrlicherweise sei noch erwähnt: Im letzten Ländervergleich der EU-Kommission hatte es noch für Platz 2 gereicht. Damals war die Investitionsbereitschaft in den eigenen Standort größer gewesen. Genau die Kennzahl also, bei der Booz & Company die Deutschen ganz vorne sieht.