Elektroauto Model S von Tesla beim Aufladen in den Niederlanden: Alle Patente frei zugänglich. Quelle: Mariordo (CC BY-SA 2.0)
In einem aktuellen Blogbeitrag beschreibt Zukunftsforscher und Innovationsexperte Peter Spiegel, warum wir in Deutschland eine neue Innovationskultur brauchen. Ausgehend von Angela Merkels Aussage beim Internationalen Deutschlandforum im Januar, dass soziale Innovation genauso wichtig sei wie technologische Innovationen, appelliert Spiegel an die deutsche Wirtschaft diesen Satz mit Leben zu füllen.
Derzeit dominiere in der deutschen Wirtschaft weiterhin der Gedanke, dass die Industrie 4.0 der einzig richtige Wege für eine zukünftsfähige Marktentwicklung sei. Doch die eigene technologische Kompetenz lediglich um digitalinnovative Kompetenz zu ergänzen sei nicht genug, so Spiegel. Also Alternative empfiehlt er den Ansatz von Thomas Sattelberger, den er einen der „mutigsten Vordenker für eine zukunftsweisende Wirtschaft und Gesellschaft“ nennt. Sattelbergers Vorschlag: „unser Stärkenprofil ausweiten – von Effizienzinnovationen auf Basisinnovationen.“
„Mehr ist möglich und nötig.“
In Deutschland würden Forschung und Wirtschaft imgrunde nur noch Effizienzinnovationen hervorbringen, also solche Innovationen die technologische Errungenschaft noch effizienter gestalten. Stattdessen brauche es jedoch sogenannte Basisinnovationen, die tiefgreifende und komplett neue Lösungen aufzeigen. Als Beispiele nennt Spiegel das fahrerlose Auto oder der freie Zugang zu Patenten und Innovationen. Doch wie eingangs bereits beschrieben legt Spiegel besonders Wert auf den Bereich der sozialen Innovation.
„Immer mehr soziale Innovationen erlangen mit immer größerem Tempo Einfluss auf die traditionelle Wirtschaft und die Gesellschaft und eröffnen beiden weitreichende neue Optionen“, so Spiegel. Ein Wandel der Innovationskultur sei unabdingbar. „Technologische Innovationen alleine sind in aller Regel nicht mehr zukunftstauglich. Auch deren Kombination mit digitalen Innovationen reicht nicht“, meint Spiegel. Die neue Formel nach Spiegel lautet: Technologische plus digitale plus soziale Innovationen zusammendenken. Daraus entstehe „Innovation 4.0“ statt „Industrie 4.0“.
Ziel sei eine Diskussion, in der „die Gesellschaft über eine neue Innovationskultur spricht, die tatsächlich die gleiche Augenhöhe und Balance von Hightech-, digitalen und sozialen Innovationen schafft.“ Den Beitrag von Peter Spiegel finden Sie hier.