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Horizont 2020: EU fördert Start-Ups mit Milliardensumme

Quelle: EU-Kommission

Die Idee ist großartig, die Mitarbeiter sind motiviert und eigentlich soll alles schnell losgehen – nur leider fehlt das nötige Startkapital. Über einen Mangel an kreativen Ideen und innovativen Lösungen kann sich hier niemand beschweren, schon eher über mangelnde Investition in vielversprechende Startups und aussichtsreiche Geschäftsideen.

Das EU-Rahmenprogramm Horizont 2020 nutzt einen Teil des insgesamt 80 Milliarden Euro schweren Investitionstopfes für die Förderung von Startups und kleinen wie mittelständischen Unternehmen. Fast drei Milliarden Euro stehen hierfür zur Verfügung. Alleine innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen 500 Millionen Euro ausgeschüttet werden. Nur halten sich die Anträge bisher noch in Grenzen.

Zwischen 50.000 und stattlichen 2,5 Millionen Euro können junge Unternehmen abgreifen. Die Finanzierungskonditionen sind, verglichen mit Risikokapitalgebern, enorm attraktiv. Weder Sicherheiten noch Rückzahlungen im Falle eines Scheiterns werden verlangt. Auch Zinsen werden nicht erhoben, geschweige denn Geschäftsanteile gefordert. Eigentlich also ein unverschämt gutes Angebot.

Der Ansturm bleibt aus

Dennoch halten sich auch in Deutschland die Projektanträge bisher in Grenzen. Laut einer Umfrage der Initiative European Young Innovators Forum (EYIF) wissen viele der befragten Unternehmen überhaupt nicht von dem Programm Horizont 2020. Ein weiteres Problem: Die befragten Unternehmen gaben an, dass ihnen nicht ersichtlich sei, wer oder was genau gefördert werde. Als Reaktion darauf, bietet das EYIF nun Workshops an, um interessierten Unternehmen bei der Antragsstellung zur Seite zu stehen.

EYIF-Präsident Kumardev Chatterjee, der als unabhängiger Experte der Europäischen Kommission Horizont 2020 mitgestaltet hat, und die Workshops leitet, meint: "Als non-profit Organisation haben wir uns auf die Fahne geschrieben, möglichst vielen europäischen Unternehmern bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee unter die Arme zu greifen. Die Europäische Kommission hat mit dieser Richtlinie einen großen Schritt für die Finanzierung von IKT-Unternehmen gemacht – was noch fehlt ist die Vernetzung mit der europäischen Startup-Community. Diese Lücke schließen wir mit unseren Workshops."

Ein großer Schritt ist die Richtlinie vor allem deshalb, weil die Ausschüttung der Gelder doch sehr unbürokratisch verläuft. Auch die Hürden für die Antragsstellung sind gering. Dadurch können auch Marktstudien, Risikobewertungen, ein Markteintritt oder die Entwicklung eines Prototyps finanziert werden. "Horizont 2020 hat das Potenzial, für massive und bis dato beispiellose Vorteile in der europäischen Startup-Szene zu sorgen. Das Programm kann mehrere Tausend Ideen finanzieren und Unternehmen bei ihrer Entwicklung, der Markt-Einführung eines Produkts oder in ihrem weiteren Wachstum unterstützen", so Chatterjee.

Die erste Bewerbungsrunde für Gelder aus dem Horizont 2020 Projekt endet am 18. Juni, also noch gut ein Monat Zeit, als Startup oder KMU eine Förderung zu beantragen. Die von EYIF angebotenen Workshops finden am 13. Mai in München, 14. Mai in Hamburg und 15. Mai in Berlin statt. Eine gute Gelegenheit für Gründer und Jungunternehmer eine günstige Finanzierungsrunde abzugreifen.