Angela Merkel will Innovation in Deutschland fördern. / Quelle: *Armin Kübelbeck, CC by 2.0, Wikimedia Commons
„Wir wollen natürlich überall Weltspitze erreichen. Wir können uns mit Mittelmaß nicht zufrieden geben“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel unlängst in ihrem Podcast. Gemeint war die deutsche Innovationsfähigkeit. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka legte bei der Vorstellung der neuen Hightech-Strategie nochmal nach: „Deutschland muss jetzt auch Innovations-Weltmeister werden“.
Mit der Verabschiedung der sogenannten Hightech-Strategie hat die Bundesregierung nun allein für das laufende Jahr elf Milliarden Euro für innovative Produkte und Dienstleistungen locker gemacht. Für den Rest der Legislaturperiode – also bis 2017 – sollen weitere drei Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung fließen. So sollen aus kreativen Ideen konkrete Innovationen werden.
Von "Digitale Wirtschaft" bis "Innovative Arbeitswelt"
Besonderer Fokus liegt dabei auf den Forschungsthemen, die laut Bundesforschungsministerin: „[…]von besonderer Relevanz für die Gesellschaft sowie für Wachstum und Wohlstand in der Zukunft sind: Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Nachhaltiges Wirtschaften und Energie, Innovative Arbeitswelt, Gesundes Leben, Intelligente Mobilität und Zivile Sicherheit“. Dazu dienen sollen Forschungscluster, Pilotanlagen und die Stärkung der Fachhochschulen.
Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sollen profitieren. Die Förderung der KMUs will die Regierung über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) sicherstellen. Die Hightech-Strategie sei auch als eine Ergänzung zur Digitalen Agenda der Bundesregierung zu verstehen, äußerte sich Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Gerade die Zukunftsthemen der Digitalen Wirtschaft, wie Industrie 4.0, Smart Services, Smart Data sowie eLearning, würden gefördert.
Es gibt auch Kritik an der Strategie
„Das Kernanliegen der Hightech-Strategie unterstützen wir ausdrücklich: Aus Innovationen müssen schneller marktreife Produkte werden. Hier lassen wir in Deutschland nach hervorragender Forschung noch viel zu oft anderen den Vortritt“, erklärte Kempf weiter. Der Branchenverband teilt die Pläne der Bundesregierung weitgehend: „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, Deutschland zum weltweiten Innovationsführer zu machen“, sagte Kempf.
Mahnende Worte gab es jedoch auch: „Neben Förderprogrammen und Fonds muss die Bundesregierung aber auch darauf achten, bestehende Finanzierungsmöglichkeiten, etwa beim Crowdinvesting, durch Gesetzesänderungen nicht zu verschlechtern. Genau das zeichnet sich derzeit beim neuen Kleinanlegerschutzgesetz ab. Es würde Crowdinvesting in Deutschland deutlich unattraktiver machen“, so Kempf.
Deutschland schon heute Spitze
Gerade für den innovativen Mittelstand wäre laut Bitkom zudem eine steuerliche Forschungsförderung eine einfache, effektive und unbürokratische Maßnahme, um für zusätzliche Investitionen in Forschung- und Entwicklung zu sorgen. Die Bundesregierung gibt sich jedoch optimistisch. Bereits heute liegt Deutschland beim Export von Hightech-Gütern international in der Spitze. Fünf der zehn forschungsstärksten Unternehmen Europas haben hier ihren Sitz.