Quelle: KfW
Erstmals verwirklichten letztes Jahr mehr als die Hälfte der Existenzgründer eine explizite Geschäftsidee. Das ist ein gutes Zeichen. Denn die Zahl derjenigen die aus fehlenden Erwerbsalternativen gründen nimmt gleichzeitig ab. "Die gute Binnenkonjunktur fördert die Chancengründer, wirkt aber dämpfend auf Notgründer aus der Arbeitslosigkeit heraus", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.
Ein anderer Trend macht ebenfalls Mut: Noch nie machten sich so viele Frauen selbstständig wie 2013. Ihr Anteil lag mit 43 Prozent beinahe auf Augenhöhe mit den Männern. Allerdings muss hier genauer hingeschaut werden, denn im Nebenerwerb machten sich ebenso viele Frauen wie Männer selbständig; während im Vollerwerb nur jede dritte Existenzgründung auf eine Frau zurückging.
Mehr Ideen aber kaum Innovation
Wirkliche Marktneuheiten waren jedoch selten dabei. Lediglich 11 Prozent der Geschäftsideen können tatsächlich als überregionale Innovation gewertet werden. Immerhin jedoch fast drei Mal so viele wie noch 2009. „Zudem sind viele der von den Gründern angebotenen Marktneuheiten nur bedingt Innovationen, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft verbessern“, heißt es in der Studie. Exemplarisch hierfür seien innovative Geschäftskonzepte und Angebote im Einzelhandel.
Als Beispiel führt der Gründungsmonitor der KfW-Bank das Konzept „Bubble Tea“ an. Zwar seien Bubble-Tea-Läden deutschlandweit eine Marktneuheit gewesen, der Beitrag zum technologischen Fortschritt sei jedoch eher begrenzt. Echte Pioniergründer seien hingegen weiterhin selten. Trotzdem ist die Entwicklung der Gründer mit Marktneuheiten durchaus ein brauchbarer Maßstab für den Innovationsgehalt des Gründungsgeschehens.
Auch für die Volkswirtschaft insgesamt ist der Trend positiv. Beinahe 420.000 Stellen die einer Vollbeschäftigung gleichkommen konnten geschaffen werden. Das sind neun Prozent mehr als im Vorjahr. Das liegt auch daran, dass mittlerweile jeder Vierte Gründer mit Mitarbeitern startet. Für 2014 erwartet Chefvolkswirt Zeuner eine anhaltend positive Entwicklung. In den Vorjahren 2003 bis 2012 war die Zahl der Gründer um insgesamt 42 Prozent gesunken.