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Global Innovation Index 2015 sieht Deutschland nur auf Platz 12

Deutschland erreicht beim internationalen Vergleich der Innovationsfähigkeit nur Rang 12. Das geht aus dem Global Innovation Index 2015 hervor. Es fehlt hierzulande nicht an kreativen Ideen. Doch Bildungsausgaben relativ zum BIP, Unternehmensgründungen sowie die Trainingsausgaben in Unternehmen hinken international hinterher.

Der Global Innovation Index (GII) gilt weltweit als wichtiges Instrument, um die Innovationsfähigkeit von Ländern zu messen. Der GII 2015 beruht auf 79 einzelnen Indikatoren für 141 Länder. Er wird von der französischen Business School INSEAD, der Cornell University und der World Intellectual Property Organization (WIPO) der Vereinten Nationen herausgegeben.

Die Spitzenposition im GII 2015 nimmt die Schweiz ein, gefolgt von Großbritannien und Schweden. Finnland ist von Rang 4 im Vorjahr auf den sechsten Platz abgestiegen. Hierdurch rücken die Niederlande und die USA auf Rang 4 beziehungsweise 5 auf. Ebenfalls unter den Top 10 befinden sich Singapur, Irland, Luxemburg und Dänemark.

Deutschland konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessern, erreicht aber dennoch nur Rang 12. Beim Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien ist Deutschland weltweit auf dem 5. Rang stark positioniert, liegt aber bei deren Nutzung im internationalen Vergleich mit Platz 24 zurück. Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung schneidet die Bundesrepublik mit 2,85 Prozent des BIP verhältnismäßig gut ab. Auch bei den Patentanmeldungen je 100.000 Einwohner liegt die deutsche Industrie recht weit vorne.

"Diese Zahlen sagen jedoch wenig darüber aus, wie viel Wissen hierzulande in Innovationen umgesetzt wird und damit tatsächlich auf den Markt gebracht wird. Häufig werden Dinge in Deutschland erfunden, aber anderswo kommerzialisiert", sagt Kai Engel, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des globalen Kompetenzteams Innovation. Deutsche Unternehmen hätten zwar bedeutende Rechte an geistigem Eigentum aufgebaut. Der Index zeige aber auch, dass es in der Nutzung dieser Rechte deutlichen Raum nach oben gibt.

In der Einfachheit Unternehmen zu gründen ist Deutschland weltweit auf Rang 93, in der tatsächlichen Anzahl von Unternehmensgründungen je tausend Einwohner auf Rang 59. Die Trainingsausgaben in Unternehmen hinken ebenfalls international hinterher. "Gleichzeitig müssen mittelständische Unternehmen Innovationen immer schneller auf den Markt bringen", sagt Engel. Kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) verfügen jedoch oft noch nicht über genügend Innovationsmanagement-Know-how, um Planung, Realisierung und Markteinführung innovativer Produkte zielgerichtet zu steuern, so der Unternehmensberater.