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Elektro-Highway: Erster Streckenabschnitt eröffnet

Trolley-Truck von Siemens // Quelle: Siemens

Verkehrsexperten erwarten bis 2050 eine Verdreifachung des Güterverkehrs. Daher werden trotz Ausbau des Schienennetzes künftig wesentlich mehr Lkw unterwegs sein. Aber wie lässt sich das Verkehrsaufkommen in Zukunft so umwelt- und ressourcenschonend wie möglich gestalten? Eine Lösung: Die sogennanten Trolley-Trucks (Video). Lkw die über einen Stromabnehmer auf der Fahrerkabine bei Bedarf an eine elektrische Oberleitung angeschlossen werden.

„Auf dem eHighway bringen wir die Technologie, die wir bisher von der Bahn kennen, mit all den bekannten Vorteilen, auf die Straße“, erklärt Roland Edel, Chief Technology Officer Mobility and Logistics bei der Siemens AG. In Kalifornien erhielt der Konzern den Zuschlag für ein ambitioniertes Großprojekt: Auf einem Teilstück der Interstate I-710, zwischen den beiden größten Häfen der USA in Los Angeles und Long Beach soll ein solcher eHighway entstehen.

Das Güterverkehrsaufkommen auf dieser Strecke ist enorm: 35.000 Lastwagen-Pendelfahrten zählen die Behörden vor Ort – pro Tag! Das erste Teilstück wird nun für eine Testphase in Betrieb genommen. Auf zunächst zwei Meilen in der Nähe der Stadt Carson muss sich die Technologie bis Mitte 2016 in der Praxis bewähren. Siemens realisiert das Projekt zusammen mit dem zum Volvo-Konzern gehörenden Fahrzeugbauer Mack und dem Umrüsterspezialisten Transpower.

Die vier Test-Lkw werden unter realen Bedingungen in Flotten einiger Logistikunternehmen vor Ort integriert. Getestet werden zum Beispiel Kurvenfahren oder Lösungen, um die Technik so in die Zugfahrzeuge zu integrieren, dass ein normaler Sattelaufleger gezogen werden kann. Gegenüber konventionellen Antriebstechnologien rechnet sich der eHighway von Siemens. Der Konzern gibt einen Wirkungsgrad von gut 80 Prozent an – das wäre doppelt so effizient wie ein Diesel-Lkw.

Ein besonderer Clou: Beim Bremsvorgang wird die überschüssige Energie wieder ins Netz zurückgespeist. Wie gut das wirklich funktioniert zeigt sich in den nächsten zwei Jahren. Getestet werden dabei rein elektrische Antriebe genauso wie die Hybrid-Lösungen gas-elektrisch und diesel-elektrisch. Warum der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung schon 2012 den Einsatz empfahl, lesen Sie hier.