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Ein Jungbrunnen für kupferne Greise

Quelle: Novinium

Das Stromnetz bereitet den Betreibern nicht nur bei der Anbindung von Offshore-Windparks Sorgen. Denn in die Jahre gekommenen Mittelspannungskabel können zu Störungen führen. Die Lösung für dieses Problem lautet bisher: Austausch der alten Kabel. Doch das kann teuer werden. Siemens bietet jetzt eine Alternative, die Kosten sparen kann.

Das Verfahren hat der Technologiekonzern aus den USA importiert. Der Service heißt Califex und wurde von dem amerikansichen Unternehmen Novinium patentiert. Damit setzt Siemens auf einen Partner mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Kabelverjüngung. Das Angebot richtet sich vor allem an Energieversorger, Stadtwerke und die Industrie.

Doch wie funktioniert eine solche Frischzellenkur überhaupt?

Die wichtigste Rolle spielt hierbei eine spezielle Flüssigkeit, die je nach Witterung und Temperatur variiert. Diese Flüssigkeit wird von einem Techniker bei gleichbleibendem Druck in das Kabel injiziert. Aus Tankbehältern wird die Spezialflüssigkeit so lange in die Leiterzwischenräume gespritzt, bis sie am anderen Ende austritt. Nach sieben Tagen erhält die gealterte Kunststoffisolierung durch das Verfahren die gewünschte Spannungsfestigkeit.

Novinium und Siemens versprechen die Lebensdauer eines so behandelten Kabels um 40 Jahre zu verlängern. Das Ergebnis sei "better-than-new", also besser als ein neues Kabel. Selbst wenn mit dieser Prognose zu viel versprochen wäre, der schnelle und unkomplizierte Eingriff in das Stromnetz könnte die Kunden überzeugen.

Nach eigenen Angaben war Siemens bis in die 1990er Jahre einer der weltweit größten Kabelhersteller. Viele Angestellte aus der Zeit sind weiterhin im Unternehmen, heute in der Abteilung Smart Grid.