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E-Fahrzeuge: Reichweite nimmt deutlich zu

Elektroauto beim Aufladen. / Quelle: *Michael Movchin, CC by 3.0, Wikimedia Commons

Fast 15.000 elektrisch betriebene Fahrzeuge fuhren letztes Jahr bereits auf deutschen Straßen. Ein beachtlicher Zuwachs von gut 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Setzt sich der Trend fort? Das Ziel der Bundesregierung – eine Million E-Fahrzeuge bis 2020 – scheint unerreichbar. Eine neue Studie rechnet jetzt vor: Bleiben die Wachstumszahlen konstant könnten es immerhin gut 890.000 werden – knapp verfehlt also.

Für die Akzeptanz der E-Mobilität gilt die Reichweite als Schlüsselfaktor. Neben einer ordentlichen Ladeinfrastruktur soll das Fahrzeug auch für mittlere und lange Strecken attraktiv sein. Die Studie der Managementberatung Horváth & Partners sieht genau hier eine Erfolgsgeschichte. In nur zwei Jahren hat sich die Reichweite von E-Fahrzeugen um ein Drittel erhöht, so das Ergebnis des „Fakten-Check Mobilität 3.0“.

Im Schnitt fuhr ein E-Fahrzeug vor zwei Jahren gut 150 Kilometer. 2013 waren es schon 190 Kilometer. „Berücksichtigt man nur Elektrofahrzeuge, die 2013 neu in den Markt gekommen sind, so liegt die durchschnittlich angegebene Reichweite sogar bei über 220 km,“ berichtet Heiko Fink, Automobilexperte bei Horváth & Partners und einer der Studienautoren. Zugrunde liegen jeweils die Herstellerangaben.

Vorne weg fahren der Renault ZOE mit 210 Kilometer Reichweite und der Spitzenreiter Tesla mit seinem Model S, der zwischen 390 und 502 Kilometer schafft. Selbst ohne den Ausreißer liegt der Wert immer noch bei 198 Kilometer. „ Wir rechnen damit, dass bis 2020 ein durchschnittliches Elektroauto deutlich über 400 km schaffen kann und damit nicht mehr nur für Kurzstrecken attraktiv ist", so Fink.

Treiber dieser Entwicklungen sind vor allem sinkenden Preise für die Herstellung der Batterien, sowie eine leichtere Bauweise. Die höhere Reichweite würde das Elektroauto für den Massenmarkt kompatibel machen, so die Studie. „Auch wenn die allermeisten Fahrer pro Tag insgesamt nicht mehr als 40 km zurücklegen, so wünschen sie sich dennoch, mit ein und demselben Fahrzeug sowohl die vielen kurzen als auch die seltenen langen Strecken fahren zu können", erklärt Fink.

Wie innovativ die Strategie der Bundesregierung ist wird unter Verkehrsexperten kontrovers diskutiert. Ein intelligentes Mobilitätskonzept für die Zukunft müsste eigentlich mehr leisten, als eine fossile Antriebstechnik durch eine elektrische zu ersetzen. Die 1960er Jahre und das Konzept der „autogerechten Stadt“ sind schließlich längst passé.

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  • *Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Electric_Car_recharging.jpg