Auf dem Weg nach oben: Mariola Söhngen, CEO Mologen AG, und die anderen Jury-Mitglieder nominieren fünf Start-ups für den deutschen Innovationspreis.
Mit einem neu entwickelten Verfahren für die Verarbeitung endlosfaserverstärkter Kunststoffe hat es die A+ Composites unter die besten Fünf geschafft. Damit ist es erstmals möglich, thermoplastische Faserverbundwerkstoffe direkt von der Faser zum fertigen Bauteil herzustellen. Durch das Verfahren verkürzt sich die Fertigung drastisch, auch Kundenwünsche können dank der größeren Freiheiten besser erfüllt werden. Erste Erfolge feierte die Firma mit ihrer Verfahrensinnovation bereits in der Medizintechnik, speziell bei der Herstellung von Materialien für Chêneau-Korsette. Auf Basis der Technologie werden aktuell außerdem Verstärkungsstrukturen für den Spritzguss hergestellt, die in den Bereichen Logistik und Transportwesen zum Einsatz kommen.
Geld online von einem Land ins andere zu überweisen ist schon eine ganze Weile möglich. Bei traditionellen Banken dauern internationale Zahlungen aber recht lange und können mitunter teuer sein. Die Bitwala GmbH hat eine schnelle und günstige Alternative entwickelt. Das Berliner Start-up bietet ein internationales Bankkonto auf Blockchain-Basis an. Die Kunden von Bitwala benötigen weder ein herkömmliches Bankkonto noch eine Kreditprüfung, um an dem weltweiten Handel teilzunehmen. Den schnellen und sicheren Weg der jungen Firma über Blockchain Überweisungen zu tätigen, nutzen bereits 2000 Menschen weltweit.
Mit einem Datenalgorithmus will Cargonexx die Logistikbranche aufmischen. Dieser kann Spotmarktpreise für LKW-Ladungen vorhersagen. Für die Kunden ist es ganz einfach: Spediteure geben ihre Ladung auf Cargonexx ein und erhalten sofort einen Spotmarkt-Preis. Zu diesem Preis übernimmt Cargonexx die Tour als haftender Spediteur und schreibt sie in seinem Netzwerk aus registrierten Frachtführern aus. Die Abwicklung des Auftrags geschieht automatisch über die Cloud-Plattform.
Chronisch kranke Menschen sollen mit dem intelligenten System von DITG besser versorgt werden. Im Fokus stehen Typ-2 Diabetiker. Im Kern verbindet das System bereits existierende Teillösungen, es basiert dabei auf drei Bausteinen: persönliches und kontinuierliches Coaching, Gerätenutzung und das speziell entwickelte DITG-Online-Portal. Das Portal ermöglicht die Kommunikation sowie Datensammlung, -speicherung und -auswertung. Es entwickelt sich auf Basis einer „Learning Machine“ kontinuierlich weiter. Durch den Einsatz fertiger und validierter Tools kann das DITG individuelle Programme nach Kundenwunsch konfigurieren und sofort startklar anbieten. Der Diabetiker hat die Chance mit Hilfe des Systems seinen Lebensstil nachhaltig umzustellen und seine Krankheit besser zu managen. Eine bessere Gesundheit, mehr Selbständigkeit und eine höhere Lebensqualität sind die Folge.
Testbirds hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit innovativen Technologien und Services die Qualität von Apps, Webseiten, Internet of Things-Anwendungen und weiterer Software auf ein neues Level zu heben. Die Firma nutzt das Prinzip des Crowdsourcings, also die Schwarmintelligenz der weltweiten Internetgemeinde, um Software-Anwendungen auf echten Geräten und unter Alltagsbedingungen zu testen. So können Fehler in Funktionalität oder Usability aufgedeckt werden. Parallel entwickelten die Münchener eine Plattform für automatisiertes Software-Testing mit virtuellen Maschinen. Diese Innovation soll vor allem Entwicklern helfen, mit immer schnelleren Entwicklungszyklen und in agilen Umgebungen einen flexiblen Weg zur Qualitätssicherung ermöglichen. Unter dem Stichwort Testing 4.0 hat das Start-up beide Technologien zusammengeführt, die Crowd ist mittlerweile auf über 150.000 Tester angewachsen – Tendenz steigend.