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Deutsche offen für Digitalisierung

Gerade im Smart-Home-Bereich sind die Deutschen noch skeptisch. Quelle: obs/ARAG

Smartphone, Laptop und Co. sind für die meisten Deutschen laut einer aktuellen Studie nicht mehr wegzudenken – Zuhause wie am Arbeitsplatz. Doch es gibt auch einige Skeptiker.

Ist die Digitalisierung Fluch oder Segen? Für viele Deutsche scheint das inzwischen klar zu sein: Gerade in den privaten Haushalten bringe der technische Fortschritt mehr Vor- als Nachteile – und selbst ihren Arbeitsplatz sieht die Mehrheit der Deutschen nicht mehr bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der ARAG-Versicherung in Auftrag gegebene Umfrage unter 1000 Deutschen.

Demnach sind 85 Prozent der Befragten zu Hause mit dem Internet verbunden. Außerdem nutzen laut ARAG-Umfrage 69 Prozent ihr Smartphone, um zu telefonieren, aber auch um Daten zu versenden und 68 Prozent gehen regelmäßig mit Laptop oder Tablet ins Netz. Insbesondere bei den bis 39-Jährigen ist das Handy aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. 91 Prozent dieser Gruppe besitzen ein Smartphone.

Doch trotz dieser hohen Zustimmung gibt es noch immer Deutsche, die ganz auf elektronische Medien verzichten. Immerhin 13 Prozent wollen mit Smartphone, Laptop und Co. nichts zu tun haben. Aber auch unter den übrigen Befragten bleiben einige skeptisch, ob sie wirklich durch digitale Anwendungen und Apps Zeit sparten (35 Prozent). 21 Prozent meinten sogar, dass Software sie am Ende mehr Zeit und Geld koste, als sie durch deren Nutzen einsparte.

Rund ein Viertel macht sich Gedanken um den Datenschutz. Ein Punkt, der Robert Spanheimer vom Digitalverband Bitcom zufolge nicht zu unterschätzen ist. Wichtig sei für Nutzer zum Beispiel immer darauf zu achten, dass ihre Geräte auf dem aktuellen Stand sind. So könnten sie Sicherheitslücken vermeiden. Vor allem Frauen sind laut der ARAG-Umfrage der Ansicht, es würden zu viele persönliche Daten gesammelt.

Stark im Kommen sind digitale Sprachassistenten wie Siri, Alexa, Cortana oder Google Home. Obwohl Cortana von Microsoft erst 2014 entwickelt wurde und Alexa von Amazon in Deutschland erst im Herbst vergangenen Jahres erschienen ist, nutzen bereits 16,3 Prozent der Deutschen diese Assistenten in ihren Wohnungen. „Das ist schon eine ganz beachtliche Zahl“, sagt Digital-Experte Spanheimer von der Bitkom.

Smart Home-Lösungen werden ebenfalls immer beliebter: Apps fürs Handy, die Prozesse im Haus steuern können, wie zum Beispiel für Überwachungskameras, Heizung oder Licht, nutzen inzwischen sieben Prozent der Befragten. In einem richtigen Smart Home, in dem verschiedene Geräte über das Internet miteinander vernetzt sind und miteinander interagieren, leben bereits neun Prozent der Deutschen. „Der Smart Home Markt wird in Zukunft deutlich wachsen“, erwartet Spanheimer.

„Im Smart Home-Bereich gibt es inzwischen für jeden Nutzer sinnvolle Anwendungen“, versichert er. Selbst wenn es nur darum gehe, auf seinem Handy zu überprüfen, ob der Herd auch wirklich ausgestellt sei. Besonders hilfreich könnten Smart Home-Lösungen zudem für ältere Menschen werden. „Das kann zum Beispiel ein Alarm sein, der beim Nachbarn ausgelöst wird, wenn einem Senior etwas passiert“, sagt Spanheimer. Der Nachbar könnte dann schnell nach dem Rechten sehen und im Notfall einen Krankenwagen rufen.

Aus der Arbeitswelt ist die Digitalisierung ebenfalls nicht mehr wegzudenken. In der aktuellen Umfrage gaben 56 Prozent der berufstätigen Befragten an, die zunehmende Digitalisierung habe ihren Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren verändert. Ein Großteil ist der Meinung, dass dadurch Anforderungen an sie gestiegen seien, umgekehrt aber auch ihre Arbeitsleistung gestiegen sei. Unter Umständen kann die Digitalisierung am Arbeitsplatz sogar entlastend wirken; 38 Prozent empfinden ihre Arbeit mit den digitalen Technologien als weniger anstrengend.

Die Mehrheit der betroffenen Arbeitnehmer (56 Prozent) stehen der Digitalisierung positiv gegenüber. Denn sie meinen, die neuen Technologien machten den Arbeitgeber zukunftsfähiger und so den eigenen Arbeitsplatz sicherer. Nur jeder zehnte Erwerbstätige fürchtet, durch eine fortschreitende Digitalisierung seinen Arbeitsplatz in absehbarer Zukunft zu verlieren.