Vernetzte Autos bieten eine Chance, die Parkplatzsuche deutlich zu vereinfachen. Mehrere Firmen testen momentan neue Produkte.
Die Parkplatzsuche ist einer der anstrengendsten Teile des Autofahrens. Selbst die größten Enthusiasten werden hier wenig Freiheit und Abenteuer finden. Neben den klassischen Park-Apps wie Easpark wagt sich nun auch die Automobilbranche an das Problem heran. Sensoren am Auto und an den Straßen sollen in Zukunft freie Parklücken registrieren und automatisch an die Fahrer melden.
Die Continental AG arbeitet zum Beispiel an der intelligenten Straßenlaterne. Das bedeutet, dass die Lampe mit einer Sensorbox versehen wird, die eine ganze Reihe von Daten erfasst. Das kann die Luftqualität sein, aber auch die Parksituation rund um die Laterne. Werden die Plätze rundherum frei, kann die Box diese Informationen an die Bordcomputer der Autos melden. Darüber hinaus kann die intelligente Straßenlaterne auch Gefahrensituationen auf der Straße erkennen, etwa Baustellen an schlecht einsehbaren Kreuzungen und andere Hindernisse, und diese melden.
Der Autozulieferer Robert Bosch will unterdessen die Autos selbst zu Datensammlern machen. Dazu setzt man auf die Parksensoren der Fahrzeuge, die schon heute einen Fünf-Meter-Radius erfassen. So kann ein Wagen registrieren, ob am Straßenrand Lücken sind, die eventuell Parkplätze sein könnten. Diese Infos gehen in eine Cloud, von wo sie an alle anderen mit dem System vernetzten Autos weitergegeben werden können. So informieren sich die Fahrzeuge gegenseitig über die Parksituation.
Natürlich erkennen die Sensoren erst einmal auch alle anderen Arten von Lücken, etwa Einfahrten oder Halteverbotszonen. Wenn aber genug Autos das System mit Daten füttern, kann dieses irgendwann feststellen, ob eine Stelle immer frei ist. Dann wird hinterlegt, dass es sich dabei wahrscheinlich um etwas anderes als einen Parkplatz handelt.
Sowohl Bosch als auch Continental experimentieren zudem mit dem Konzept des Automated Valet Parkings (AVP). Vereinfacht gesagt geht es dabei darum, dass das Fahrzeug vom Eingang eines Parkhauses automatisch auf einen Stellplatz fährt. Der Fahrer gibt es in einer Abladezone ab und kann es dort später auch wieder abholen. Dazu braucht er nicht einmal ein selbstfahrendes Auto. Das Fahrzeug muss lediglich ein Automatikgetriebe und einen schlüssellosen Anlasser haben. Die Navigation wird mithilfe des Kamerasystems im Parkhaus gesteuert, das auch verhindern soll, dass das Auto Passanten auf die Hörner nimmt.
Noch sind all diese Produkte in der Testphase und werden maximal in kleinem Umfang eingesetzt. Bosch testet das AVP zum Beispiel im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart. Langfristig könnten diese Ideen den Parkvorgang aber deutlich angenehmer gestalten als er heute noch ist.