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Big Data: Neues Innovationslabor will dabei helfen, Daten richtig zu nutzen

Die digitalen Datenmengen, die in Wirtschaft und Gesellschaft erzeugt werden steigen exponentiell an. Analysten gehen davon aus, dass das weltweite Datenvolumen in den nächsten fünf Jahren um 650% steigen wird – auf gut 200 Zettabyte. Doch Daten allein genügen nicht. Sie müssen intelligent ausgewertet und vernünftig in Geschäftsprozesse integriert werden.

Neben den Datenmengen stehen auch die Geschwindigkeit der Datenentstehung, die Vielfalt der entstehenden Daten (Audio, Video, Texte, strukturierte Daten, Signaldaten etc.) und sich daraus ergebenden Prozessinnovationen im Zentrum der Diskussion um Big Data. Insbesondere die Kombination aus Menge, Geschwindigkeit und Vielfalt von Daten bergen immense Wertschöpfungspotentiale.

Zum Beispiel wollen auch Banken, Energieerzeuger und Industrieunternehmenihre Kunden besser verstehen lernen. Dafür bietet SAP zusammen mit dem Institut für Enterprise Systems (InES) an der Universität Mannheim jetzt ein neues Big Data Innovation Lab an. Dort konzipieren und entwickeln Wirtschaftsinformatiker Prototypen, die große und vielfältige Datenmengen schnell und effektiv verarbeiten.

Firmen können sich in Pilotprojekten beraten lassen, wie diese Software im Unternehmen eingebettet werden kann. „Wir entwickeln gemeinsam mit den Unternehmen innovative Szenarien und erforschen wie diese mit Big Data Technologien zu realisieren sind“, sagt Professor Dr. Alexander Mädche, Leiter des InES.

Ein Beispiel ist die Bankenbranche. Mädche entwickelt hier Szenarien, wie die automatisierte Identifikation von Betrugsfällen mittels Analyse des Zahlungsverhaltens. Solche Verfahren finden bereits breite Anwendung. Vorraussetzung ist, dass die Bank Echtzeit-Informationen von verschiedenen Stellen sammeln, zum Beispiel aus der Filiale.

„Die Idee von Big Data Anwendungen ist es, Transparenz in den Prozess zu bringen, Kunden Informationen während der verschiedenen Phasen zu geben und für Rückfragen zur Verfügung zu stehen“, erklärt Professor Mädche. Die Analyse solcher Prozesse kann direkt vor Ort im Innovation Lab durchgeführt werden.

Schon heute ergeben sich viele Echtzeit-Anwendungsfelder für die unternehmerische Praxis. Denkbar sind zum Beispiel die Vermeidung von Zahlungsausfällen durch Risikoprüfungen in Echtzeit. Auch die optimale Nutzung der Lagerbestände durch die direkte Auswertung des Kundenbedarfs wird erleichtert.

Beim Innovation Lab in Mannheim hofft man vor allem auf die Entstehung eines kompetenten Big Data Experten-Netzwerk. Auch weitere Innovation Labs nach dem Vorbild aus Mannheim sind bereits in Planung.